Aktuelle Situation Gasmarkt
Wie sieht die aktuelle Situation am internationalen Energiemarkt aus? Wie steht es um die Preise und um die Versorgungssicherheit unserer Kunden? Hier geben wir unsere Einschätzung ab (Stand 10.8.2022).
Der internationale Energiemarkt ist schon seit dem Sommer 2021 sehr angespannt. Verschiedene Faktoren haben die Preise für Gas, Strom, Oel, Kohle und CO2-Zertifikate immer weiter ansteigen lassen. Säntis Energie ist als Gasversorgerin von dieser Entwicklung ebenfalls betroffen. Die Gründe für die hohen Preise beim Gas sind unterschiedlich: Hohe Nervosität am Markt, aktuell auf 20% reduzierte Liefermengen über Nordstream 1, verminderte Lieferungen von LNG aus den USA (aufgrund des Ausfalls des LNG-Terminals in Freeport), Druck zur Gasspeicherbefüllung in Deutschland und Spekulation. Der Krieg in der Ukraine schürt noch mehr Unsicherheit am Markt. Nach wie vor befürchtet wird ein Totalausfall der Energielieferungen aus Russland. In diesem Falle könnten die westlichen Speicher nicht plangemäss gefüllt werden, was ggf. zu Engpässen im kommenden Winter führen könnte. Den aktuellen Füllstand der europäischen Gasspeicher findet man auf der Webseite der AGSI.
Die Preise für alle Energieträger sind massiv gestiegen. Als Konsumenten bemerken wir zeitnah, dass die Preise an den Benzin- und Dieselzapfsäulen steigen. Auch die Gaspreise wurden von den Versorgern kurzfristig und regelmässig nach oben angepasst. Die Strompreise werden erst verzögert anziehen, weil die Stromversorger ihre Endkundenpreise nicht unterjährig anpassen können (Preisbekanntgabe für das Folgejahr jeweils im August). Aufgrund dieser Tatsache werden wir für die Folgejahre auch beim Strom mit wesentlich höheren Preisen rechnen müssen.
Die Entwicklung der Preissituation verschiedener Energieträger sie so aus:
Grafik: Gaspreis
Info zum Biogas-Preis: Durch die Preissteigerung und die Russland-kritische Haltung beim Erdgas wird Biogas als Substitutionsprodukt ebenfalls vermehrt nachgefragt, wodurch der Preis für Biogas als Energieträger in gleichem Masse ansteigt.
Grafik: Oelpreis
Grafik: Strompreis
Grafik: CO2-Preis
Die Energieversorger haben unterschiedliche Beschaffungsstrategien. Sie können den Energiebedarf ihrer Kunden über Termingeschäfte im Voraus oder laufend am Spotmarkt einkaufen. Dies ist vergleichbar mit der Finanzierung einer Liegenschaft, welche man als Fest- oder als Geldmarkthypothek gestalten kann.
Als Säntis Energie kaufen wir die Energie strukturiert für die jeweils nächsten drei Jahre laufend ein. Rund 80% unseres Bedarfs kaufen wir frühzeitig ein. Den Rest, welcher z.B. witterungsbedingt variabel ausfällt, beschaffen wir zum Zeitpunkt des Verbrauchs über den Spotmarkt. Da sich nun die Preise am Spotmarkt preislich extrem nach oben entwickelt haben - zwischenzeitlich wurde Erdgas am Spotmarkt für das über 20-fache gehandelt als vor einem Jahr -, mussten auch wir die Endkundenpreise mehrmals nach oben anpassen. Wir nehmen eine langfristige Perspektive ein und optimieren einerseits das Portfolio hinsichtlich möglichst tiefer Beschaffungskosten, andererseits achten wir auf eine langfristig gesicherte Versorgung unserer Kunden.
Hinsichtlich Versorgungssicherheit gibt es aktuell keine Einschränkungen für Gaskunden in der Schweiz. Es hat genügend Gas auf dem Markt. Wir analysieren die Lage laufend und sind in mehreren Arbeitsgruppen aktiv mit dabei. Dadurch sichern wir uns vor allem zeitnahe Informationen. Aktuell befürchtet man in Europa, dass der kommende Winter zu einer Gasmangellage führen könnte. Deutschland hat deshalb am 23. Juni die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Man befürchtet, dass man die saisonalen Gasspeicher bis zum Winter nicht wunschgemäss füllen kann (aktuell sind die Speicher in Deutschland zu 73.18% gefüllt). Die Schweizer Gasindustrie beschafft derzeit aufgrund einer Bundesverordnung Gasspeichermengen sowie vertraglich mehr Gas als der eigentliche Bedarf wäre. Sollte es in der Schweiz trotzdem zu einer Gasmangellage kommen, würde der Bund ein viertufiges Vorgehen umsetzen. Zuerst gäbe es Sparapelle an alle Gasverbraucher. Anschliessend müssten alle Zweistoffkunden auf den zweiten Energieträger umschalten. Als letzte Massnahme würde man Kontingentierungen anweisen. Dabei wird zwischen nicht geschützten und geschützten Kunden sprechen. Nicht geschützte Kunden sind Marktkunden aus Industrie und Gewerbe. Geschützte Kunden sind Haushaltungen und kämen erst am Schluss in den Fokus.
Für die Umsetzung einer allfälligen Gasmangellage hat die Schweizer Gasindustrie im Aufftrag des Bundes eine Kriseninterventionsorganisation Gas (KIO) aufgebaut. Auf der entsprechenden Webseite finden Interessierte zusätzliche Informationen.
Es lohnt sich aber sicher bereits heute, sich zur Energieeffizienz Gedanken zu machen. Die Heizung richtig einstellen (Heizkurven, hydraulischer Abgleich), die Raumtemperatur senken, wenig Brauchwarmwasser verbrauchen, korrektes Lüftungsverahlten. All diese Massnahmen führen auch zu tieferen Kosten. Wir unterstützen unsere Kunden gerne bei diesen Massnahmen.
Bei Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung. Sie erreichen uns unter 0800 071 081.
Ihre Säntis Energie AG
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Die Preise für alle Energieträger sind massiv gestiegen. Als Konsumenten bemerken wir zeitnah, dass die Preise an den Benzin- und Dieselzapfsäulen steigen. Auch die Gaspreise wurden von den Versorgern kurzfristig und regelmässig nach oben angepasst. Die Strompreise werden erst verzögert anziehen, weil die Stromversorger ihre Endkundenpreise nicht unterjährig anpassen können (Preisbekanntgabe für das Folgejahr jeweils im August). Aufgrund dieser Tatsache werden wir für die Folgejahre auch beim Strom mit wesentlich höheren Preisen rechnen müssen.
Die Entwicklung der Preissituation verschiedener Energieträger sie so aus:
Grafik: Gaspreis
Info zum Biogas-Preis: Durch die Preissteigerung und die Russland-kritische Haltung beim Erdgas wird Biogas als Substitutionsprodukt ebenfalls vermehrt nachgefragt, wodurch der Preis für Biogas als Energieträger in gleichem Masse ansteigt.
Grafik: Oelpreis
Grafik: Strompreis
Grafik: CO2-Preis
Die Energieversorger haben unterschiedliche Beschaffungsstrategien. Sie können den Energiebedarf ihrer Kunden über Termingeschäfte im Voraus oder laufend am Spotmarkt einkaufen. Dies ist vergleichbar mit der Finanzierung einer Liegenschaft, welche man als Fest- oder als Geldmarkthypothek gestalten kann.
Als Säntis Energie kaufen wir die Energie strukturiert für die jeweils nächsten drei Jahre laufend ein. Rund 80% unseres Bedarfs kaufen wir frühzeitig ein. Den Rest, welcher z.B. witterungsbedingt variabel ausfällt, beschaffen wir zum Zeitpunkt des Verbrauchs über den Spotmarkt. Da sich nun die Preise am Spotmarkt preislich extrem nach oben entwickelt haben - zwischenzeitlich wurde Erdgas am Spotmarkt für das über 20-fache gehandelt als vor einem Jahr -, mussten auch wir die Endkundenpreise mehrmals nach oben anpassen. Wir nehmen eine langfristige Perspektive ein und optimieren einerseits das Portfolio hinsichtlich möglichst tiefer Beschaffungskosten, andererseits achten wir auf eine langfristig gesicherte Versorgung unserer Kunden.
Hinsichtlich Versorgungssicherheit gibt es aktuell keine Einschränkungen für Gaskunden in der Schweiz. Es hat genügend Gas auf dem Markt. Wir analysieren die Lage laufend und sind in mehreren Arbeitsgruppen aktiv mit dabei. Dadurch sichern wir uns vor allem zeitnahe Informationen. Aktuell befürchtet man in Europa, dass der kommende Winter zu einer Gasmangellage führen könnte. Deutschland hat deshalb am 23. Juni die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Man befürchtet, dass man die saisonalen Gasspeicher bis zum Winter nicht wunschgemäss füllen kann (aktuell sind die Speicher in Deutschland zu 73.18% gefüllt). Die Schweizer Gasindustrie beschafft derzeit aufgrund einer Bundesverordnung Gasspeichermengen sowie vertraglich mehr Gas als der eigentliche Bedarf wäre. Sollte es in der Schweiz trotzdem zu einer Gasmangellage kommen, würde der Bund ein viertufiges Vorgehen umsetzen. Zuerst gäbe es Sparapelle an alle Gasverbraucher. Anschliessend müssten alle Zweistoffkunden auf den zweiten Energieträger umschalten. Als letzte Massnahme würde man Kontingentierungen anweisen. Dabei wird zwischen nicht geschützten und geschützten Kunden sprechen. Nicht geschützte Kunden sind Marktkunden aus Industrie und Gewerbe. Geschützte Kunden sind Haushaltungen und kämen erst am Schluss in den Fokus.
Für die Umsetzung einer allfälligen Gasmangellage hat die Schweizer Gasindustrie im Aufftrag des Bundes eine Kriseninterventionsorganisation Gas (KIO) aufgebaut. Auf der entsprechenden Webseite finden Interessierte zusätzliche Informationen.
Es lohnt sich aber sicher bereits heute, sich zur Energieeffizienz Gedanken zu machen. Die Heizung richtig einstellen (Heizkurven, hydraulischer Abgleich), die Raumtemperatur senken, wenig Brauchwarmwasser verbrauchen, korrektes Lüftungsverahlten. All diese Massnahmen führen auch zu tieferen Kosten. Wir unterstützen unsere Kunden gerne bei diesen Massnahmen.
Bei Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung. Sie erreichen uns unter 0800 071 081.
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